unsere demokratie, unser hamburg, unsere weltoffene und tolerante Stadt
Moin Mahlzeit,
ein spannendes und tiefsinniges Wochenende liegt hinter mir. Am Freitag, den 17.05 war ich auf der SPD-Veranstaltung „Gegen Rechts – für Europa“ in der Hamburger Fabrik in Altona. Besondere Gäste werden u.a. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn, der Hamburger Europaabgeordnete Knut Fleckenstein sowie der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments und jetzige Bundestagsabgeordnete Martin Schulz. Die ganze Veranstaltung könnt ihr euch nochmal unter dem Link: https://www.facebook.com/spdhamburg/videos/404572437057845/ anschauen. Ich habe gemerkt, wie emotional die SPD das Thema anpackt.
Es geht hierbei wirklich um alles. Presse- und Meinungsfreiheit sind vereinzelt in Gefahr. Wir können z.B. froh sein, dass die Presse den Skandal in Österreich aufgedeckt hat. Das wäre der erste Weg zu einer manipulierten Presse in Mitteleuropa gewesen.
Beeindruckend fand ich am Freitag die Rede von Martin Schulz. Er stellte einen Bezug zwischen der Rhetorik der 20ger Jahre des letzten Jahrhunderts und der Rhetorik der AfD her. Er zeigte uns auf, wie wichtig die Demokratie und ein weltoffenes und buntes Europa ist. Wer am 17. Mai dabei war, konnte spüren und mit Händen greifen, wie wichtig der Kampf für Demokratie, Toleranz und gegen Rassismus und Ausgrenzung ist. Wir haben gestern Abend den Geist für Europa mitgenommen und sind überzeugt, nur ein starkes Europa mit starken demokratischen Kräften für Toleranz und Weltoffenheit kann die radikalen Kräfte im Zaum halten.
Einen Tag später war in Hamburg die „Lange Nacht der Museen“. Meine Freundin und ich besuchten als erstes gleich das Mahnmal St. Nikolai am Hamburger Hopfenmarkt. Erst haben wir uns mit dem Panoramalift auf 76 m Höhe gewagt und nach dem Genuss des Glockenkonzerts auf dem Platz der Ruhe im ehemaligen Langehaus zwischen Turm und ehemaligem Chor begaben wir uns zur Ausstellung: Gomorrha 1943 – Die Zerstörung Hamburgs im Luftkrieg, die zur Nacht der Museen mit zwei Sonderausstellungen: "Die Eispferde vom Ladoga-See", Kunstinstallation von André Prah und „Das Aufbewahren von Gerümpel ist verboten. Luftschutz als Kriegsvorbereitung vor 1939" ergänzt wurde. Die Ausstellungen zeigten, wie eine Gesellschaft minutiös auf den Krieg vorbereitet wurde und das teils unter menschenverachtenden Ansichten. Nicht für alle Bevölkerungsteile galten die gleichen Maßstäbe. Wir haben in den Ausstellungen gesehen, was passieren kann, wenn wir den Kampf gegen Ausgrenzung, Intoleranz, Rassismus und für Toleranz, Demokratie, Pressefreiheit und Weltoffenheit verlieren. Das darf nicht passieren.
Die Auswirkungen des Krieges und des Luftkrieges in Hamburg haben mich sprachlos gemacht. Ich bin froh, dass wir diese Erfahrungen nicht machen mussten. Ich bin froh, dass wir seit 1945 im Zentrum Europas Frieden haben und ich bin froh, dass meine Freundin und ich die Entbehrungen eines Krieges nur aus Geschichtsbüchern, Dokumentarfilmen und Ausstellungen kennen. Wir müssen alles daran setzen, dass es auch so bleibt. Mir war während und im Resümee nach dem Besuch der Ausstellung klar, dass der Kampf gegen Ausgrenzung, Intoleranz und Rassismus heute wichtiger denn je ist. Jetzt haben wir die Chance, dass 1933-45 verhindert wird. Wir haben die Chance, uns heute gegen Rassismus und Ausgrenzung zu engagieren.
Wir haben eine bunte weltoffene Stadt. Diese wunderschöne Stadt nach dem Krieg wieder aufzubauen, hat viele Entbehrungen gefordert. Wir dürfen unsere Stadt nicht wieder zerstörerischen Kräften überlassen. Wir wollen die Spaziergänge an der Alster, im Hafen und im Stadtpark genießen und nicht in Bunkern nichtsahnend die Zerstörung unserer Stadt erleben und um unser Leben bangen.Wir haben Frieden und wollen auch im Frieden leben Schulter an Schulter mit unseren Nachbarn. Krieg bringt Leid, Entbehrungen und Trauer über die Bevölkerung. Nationalismus ist die Keimzelle für Krieg, Ausgrenzung und Intoleranz. Nationalismus war gestern und hat uns ins Verderben geführt. Europa ist die Antwort.
Während der Fahrt nach Neuwerk am Sonntag habe ich die Eindrücke von Freitag und Samstag verarbeiten können. Die Ausstellung im Mahnmal St. Nikolai hatte mich noch lange beschäftigt.
Deshalb geh am 26. Mai wählen.
Jens-Uwe Adler
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