Toastmasters ist eine gute lösung, sich zu entwickeln
Wir alle haben im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis der Europawahlen den Umgang mit dem Führungspersonal in der SPD erlebt. Im Ergebnis hat die ehemalige Partei- und Fraktionsvorsitzende, Andrea Nahles alles hingeschmissen. Wir erleben den rauen Ton, der teils in den Parteien selbst und im politischen Wettstreit miteinander an der Tagesordnung ist. Ich selber habe vor Ort erlebt, wie die Nerven blank lagen und sich die Leute angeschrien haben.
Politischer Wettstreit gehört zur Demokratie. Die Auseinandersetzung um Wählerstimmen heißt Wahlkampf. Im Wahlkampf kämpft jeder für sich um das bestmögliche Ergebnis. Da gönnt die rechte Hand der linken nicht den Dreck unter den Fingernägeln. Manchmal verlieren die Kandidatinnen und Kandidaten den guten Geschmack und Anstand. Es geht um Macht, Geld und Einfluss. Wer gewählt wird, hat einerseits viel Arbeit, andererseits Einfluß, u.U. eine kleinen finanziellen Ausgleich und kann gestalten. Wir dürfen uns nichts vormachen. Hier gilt die Ellenbogengesellschaft bis auf`s Messer. Wer nicht auf die Menschen zugehen kann, den Dialog pflegen und sich entsprechend verkauft, hat im Haifischbecken der Politakteure keine Chance. Es geht immer darum, er oder ich, sie oder ich und wenn eine Wahl nicht geklappt hat, kann es vier oder fünf Jahre dauern, bis eine neue Chance kommt.
Auch im Gespräch oder in der Diskussion sind die verrohten Sitten und unserer Gesellschaft immer mehr zu spüren. Wenn wir im politischen oder rhetorischen Wettstreit sind, pflegen wir dann eine saubere, wertschätzende und respektierende Diskussionskultur? Vielleicht ja, vielleicht nein. Geht mal in Euch. Wann habt ihr das letzte Mal gebrandt und wolltet einen Wortbeitrag unterbrechen? Wann seid ihr das letzte Mal ins Wort gefallen, während das Gegenüber noch redet. Das ist uns allen schon passiert und gehört sich nicht. Es wird nicht mehr zugehört, Ausreden lassen gehört der Vergangenheit an. Ich muss meine Punkte um jeden Preis auf den Tisch legen. Den Anderen lasse ich nicht mehr ausreden und schreie ihn sogar an.
Wer sich hier nicht durchsetzen kann und seine Wortbeiträge oder Diskussionspunkte nicht an den Mann oder die Frau bringt, ist hoffnungslos verloren und bekommt kein Bein an die Erde.
Wir müssen wieder lernen, Respekt und Wertschätzung unserem Gegenüber entgegenzubringen. Wir müssen lernen, was eine faire Diskussionskultur für Vorteile bringt. Wenn ich mein Gegenüber nicht ausreden lasse, verhalte ich mich gelinde gesagt unfreundlich und kann vielleicht gute Ansätze und Punkte für mich später nicht mit aufnehmen. Gute Ideen bekomme ich nicht mit. Außerdem verscherze ich mir das mit meinem Diskussionspartner. Wenn das Tuch einmal zerschnitten ist, brauche ich es nicht wieder zusammenzukleben. Nichts ist mehr so wie vorher.
Deshalb müssen wir in uns gehen und wieder die Basics pflegen. Dem anderen zuhören, ausreden lassen und wenn uns was nicht passt, ruhig und angemessen reagieren. Erst sprechen und seine Argumente auf den Tisch legen, wenn mein Gegenüber ausgeredet hat. Auch Schreien ist der falsche Weg und führt in die Sackgasse.
Wertschätzung und eine gewinnbringende Antmosphäre erfährst Du z.B. in einem Toastmastersclub. Hier geht es darum ,dass Du dich rhetorisch weiterbildest und weiterentwickelst. Als Non-Profit Organisation, die ehrenamtlich geführt wird geht es uns darum, dass Du in einer aufbauenden und positiven Lernatmosphäre Deine rhetorischen und Führungsfähigkeiten weiter ausbildest und entwickelst.
Schreibe mir gerne Deine Meinung und Deine Sicht, wie Du die Gesellschaft wahrnimmst und den Umgang der Menschen im Alltag untereinander bzw. der Politiker im Wettstreit der Meinungen und Ansichten gegeneinander. Wann hast Du das letzte Mal jemanden unterbrochen und nicht ausreden lassen?
Jens-Uwe Adler
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