Mein Leben ist ein Aktienkurs - mein persönlicher Jahresrückblick

Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit. Wir ziehen Bilanz über Soll und Haben in unserem Leben und blicken zurück auf 2019.  Berufliche Veränderungen, der Tod eines geliebten Menschen und mein Engagement im Rahmen von Toastmasters International (TMI) durchziehen mein 2019. Die Lehre aus dem Erlebten, stecke nie den Kopf in den Sand, auch wenn alles gegen Dich läuft. Stehe auf und nimm die Herausforderungen an. Binde Menschen an Dich, die Dir gut tun und wenn Du alleine bist, suche Dir Hilfe und Unterstützung

Zum 1.1.19 wurde meine bisherige Dienststelle mit einer anderen zusammengelegt. Nach elf Jahren in der Freistellung als Personalratsmitglied stand die Frage auf der Tagesordnung, geht es weiter oder nicht? Im April 2019 kam die Gewissheit, dass aufgrund des Wahlergebnisses die hauptamtliche Tätigkeit in der Personalvertretung beendet ist. Der normale Dienstbetrieb klopfte an die Tür. Doch auch da währte die Freude nicht lange, da  Veränderungen ins Haus standen. Seit Dezember verrichte ich meinen Dienst in der HafenCity. Da auch hier eine örtliche Verlagerung ins Haus steht, ist der Spaß an der Tätigket fast völlig verloren gegangen.

Im August starb meine Mutter völlig überraschend und für mich unvorbereitet. Dank der hervorragenden Unterstützung meiner Freundin überwand ich dieses Tief und vegrub mich nicht in meinem Schneckenhaus. Dabei half mir auch mein Engagement bei den Toastmasters als Area-Director, Präsident der HanseRedner und als Past Präsident der Cityredner. 

Einen Tag nach der Beerdigung meiner Mutter hatte ich einen Redeplatz bei den Cityrednern, um über die ganzen Umstände des Todes und den Ablauf bis zur Beerdigung in einer 30 minütigen Rede zu sprechen. Mir hat die Rede am 22.08.2019 erheblich zur Verarbeitung meiner Trauer geholfen. Mein Tipp ist, wenn Du in so eine Situation gerätst, verarbeite Deine Trauer auf Deine Weise. Lasse Tränen zu und rede darüber mit anderen, Dir vertrauten Menschen. Du musst keine Rede halten. Das war meine ganz spezielle Verarbeitung. Bleibe mit Deiner Trauer nicht alleine.

Durchweg positiv verlief mein Toastmastersjahr. Am Beginn des Kalenderjahres im Amt als Präsident der Cityredner aktiv, wählten mich am 17. Juni die Hanseredner zu ihrem Präsidenten 2019/2020. Die HanseRedner sind der zweitgrößte Toastmastersclub in Deutschland und in Hamburg einer der Ältesten. Als Area-Director bin ich zudem Ansprechpartner für den Rednerclub Bergedorf, die Kieler Toastmasters, die Hanseredner, die Cityredner in Hamburg und die Leuchtturmredner aus Lübeck.

Mir hat die Tätigkeit als Area-Director und Clubpräsident über die negativen Erlebnisse des auslaufenden Jahres hinweggeholfen. Dazu habe ich mich enorm weiterentwickelt und viel gelernt.

Die persönlichen Ereignisse 2019 haben die Überzeugung reifen lassen, jede Veränderung als Herausforderung anzunehmen. Da ist leichter gesagt als getan. Wir dürfen dabei auch unsere Gefühle nicht vergessen oder unterdrücken. Wir sind Menschen und keine Roboter. Bei einschneidenden Erlebnissen müssen wir das Erlebte verarbeiten. Schicksalsschläge uns nahestehender Personen gehen nicht spurlos an uns vorüber. Selten kommt ein Unglück allein. Es ist keine Schande, Tränen zu vergießen. Es ist auch keine Schande, sich Hilfe und Unterstützung zu holen, wenn wir sie benötigen. Wir dürfen uns nur nicht in unser Schneckenhaus verkriechen und den Problemen aus dem Weg gehen. Zeit der Muße muss sein. Wir holen uns unsere Kraft entweder bei unseren Lieben in unserer Partnerschaft oder der Familie. Freunde sind ganz wichtig. Wenn wir uns über eine ehrenamtliche Tätigkeit definieren, ist das auch ein Weg, mit Negativerlebnissen fertig zu werden.

Das Leben ist ein Aktienkurs. Es geht mal nach unten, dann wieder nach oben oder es verläuft ziemlich gradlinig ohne gravierende Kursschwankungen. Mein Leben glich 2019 einer Achterbahnfahrt. Wichtig ist, seinen Kurs beizubehalten uns sich nicht durch Schicksalsschläge aus der Bahn werfen zu lassen